Aus früheren Zeiten. Die Tote am Felsen

 Leseprobe: 

Samstag

Der Schlüssel kratzte gegen das Metall. Agnetha drehte ihn nach links, öffnete die Wohnungstür und blickte in das Gesicht ihrer Mutter. Mit zusammengepressten Lippen stand diese im Flur, vor sich den Rollator, in dessen Korb eine Hanfpflanze, die nach Wasser schrie.
    »Da bist du ja endlich.« Hannelores Mund entspannte sich und schickte ein Lächeln auf den Weg. »Du wolltest bereits gestern vorbeikommen.« Das Lächeln verkroch sich nun wieder ein wenig. Mit ausgestrecktem Arm hielt Frau Wiesenbauer ihrer Tochter einen kleinen Zettel entgegen.
    »Hallo Mama …« Agnetha schenkte ihrer Mutter eine Umarmung. »… und nein, wollte ich nicht.« Sie nahm das beschriebene Papierstück an sich.
    »Wolltest du doch.«
    »Gestern war Freitag, da habe ich noch ziemlich lange gearbeitet.« Dass ihre Mutter aber auch immer meinte, dass sie jederzeit für sie parat stehen konnte, nur weil sie meist von zu Hause aus arbeitete. »Jetzt bin ich ja hier.« Agnetha lächelte, bis sie den süßlichen Geruch wahrnahm. »Deine Pflanzen werden dich noch mal verraten«, sagte sie. »Und die da hat einen ziemlichen Durst.« Sie deutete auf das Gestrüpp im Korb. »Soll ich schauen, ob ich sie wieder hinbekomme?«
    Hannelore Wiesenbauer zog ihre Lippen nach vorn zusammen und wackelte unentschlossen mit dem Kopf, während Agnetha die Pflanze aus dem Korb nahm und auf ein kleines Schränkchen stellte. 
    Eigentlich war Agnetha kein Fan von Hannelores Züchterhobby und anfangs hatte sie keine Mühen und Diskussionen gescheut, um sie davon abzubringen. Doch nach fast vierzigjähriger gemeinsamer Bekanntschaft wusste die Tochter, dass ihre Mutter sich von ihren Ideen nicht abbringen ließ. Mittlerweile hatte sie den Kampf aufgegeben und versuchte lediglich, an der Geheimhaltung dieses Projektes zu arbeiten. Außerdem schwor Hannelore Wiesenbauer auf die schmerzlindernde Wirkung ihrer liebevoll gezüchteten Pflanzen und natürlich auf die ausschließliche Produktion für den Eigenbedarf. Agnetha konnte also bisher keine wirklichen Nachteile erkennen. Außer die der Illegalität.
    »Sollen wir erst eine Runde zusammen spazieren gehen?«, fragte Agnetha.
    »War ich schon.«
    »Echt?« Agnetha zog eine Augenbraue hoch. »Weiter als zum Müllcontainer unten im Hof?«
    »Ja.« Hannelore hielt dem Blick ihrer Tochter stand. »Einmal drum herum und zurück.« Jetzt grinste sie.
    Agnetha schüttelte den Kopf. »Möchtest du denn mitkommen zum Einkaufen?« Die 39-Jährige blickte auf den Einkaufszettel in ihrer Hand. In einer etwas holperigen, aber ansonsten akkuraten Schrift standen dort zwei Spalten geschrieben. 
    »Ach, geh du mal allein. Ich bereite schon den Kaffee vor.« Hannelore Wiesenbauer drehte den Rollator Richtung Küche. »Außerdem hüpfst du immer so«, fügte sie hinzu.
    »Ich mache was?« 
    »Du hüpfst. Wie ein Kleinkind. Und dann auch noch so schnell. Da komme ich doch gar nicht mit.«
    »Ich hüpfe nicht. Ich gehe schwungvoll.« Agnetha stemmte ihre Hände in die Taille. Schließlich schüttelte Agnetha leicht ihre Locken und blickte wieder auf den Zettel. »Okay, ich geh‘ dann«, sagte sie.
    »Ja, geh nur. Ach, und vergiss nicht die …«
     »Du brauchst Damenbinden?«
    »… Damenbinden.« Hannelore nickte. »Sind im Angebot.«
    »Aber Mama, …«
    »Kann man immer gebrauchen.«
    Agnetha war beinahe gewillt, diesen Diskussionspunkt zu vertiefen, allerdings blieb ihr Blick in der Flurecke hinter der Eingangstür haften.
    »Mama«, sagte die 39-Jährige, »du brauchst eine Putzhilfe.« Sie drehte sich um und eilte zur Abstellkammer linker Hand. 
    »Ich brauche keine Putzhilfe. Ich organisiere nur anders als du. Ich sammle erst. Ist ökomenischer.«
    »Ökonomischer«, sagte Agnetha, öffnete die Abstellkammer und blickte zu dem Schrank, in dessen Innern keine Kleider, sondern Hanfblüten kopfüber hingen. »Puh! Mama, du brauchst dringend einen neuen Kohlefilter, sonst hast du morgen die Polizei im Haus.« Sie nahm das Kehrblech und den Besen und verschloss schnell wieder die Tür.
    »Oh ja, bring mal mit.« Hannelore blickte zu ihrer Tochter, die sich der Anhäufung aus Schmutz in der Ecke hinter der Eingangstür näherte. Der Haufen gab nicht nur dem Straßenschmutz ein Zuhause, sondern ebenso zwei zerknüllten Taschentüchern, einem Bonbonpapier und etlichen Wollmäusen.
    »Das da hat bisher niemand gesehen«, verteidigte Hannelore ihre Art der Schmutzkonzentration. »Das bist immer nur du, der so etwas auffällt.«
    »Irrtum.«
    »Frau Bogner hat’s nicht gesehen.«
    »Sie hat nur nichts gesagt.«
    »Sicher?«
    Agnetha nickte. Sie bückte sich und kehrte den Abfall und den Dreck auf die Plastikschaufel. Sie musste gleich unbedingt eins von diesen Stehkehrsets mitbringen. Vielleicht würde der Müll dann eher dort landen, wo er hingehörte.
    Agnetha brachte Schmutz und Kehrblech zurück an die für sie vorgesehenen Orte. »So«, sagte sie schließlich, »jetzt will ich aber mal.« Sie lächelte und strich ihrer Mutter über die Schulter.
    Hannelore begleitete ihre Tochter bis zum Treppengeländer im Hausflur des seniorengerechten Mehrfamilienhauses. »Und vergiss nicht, die Karte vorzuzeigen!«, rief sie ihr noch hinterher, als Agnetha bereits ein Stockwerk tiefer war. »Die zum Punktesammeln«, klang es durch den Hausflur.
Agnetha zeigte kurz den Daumen hoch und eilte weiter die Treppen hinab.
    Eigentlich war sie ganz froh, dass ihre Mutter nicht mitkommen wollte, das verkürzte die Prozedur um ein Vielfaches. Nicht nur, dass Hannelore Wiesenbauer mittlerweile das Tempo einer Schnecke mit Doppelhaus hatte, sie wurde während des Einkaufs auch ständig abgelenkt. Zur Entscheidungsfindung holte sie stets noch die Verkäufer oder Verkäuferinnen heran, weil sie mal wieder nicht wusste, ob sie ihre übliche Billig-Butter nehmen sollte, oder doch lieber die, die im Angebot war und nun nur noch zehn Cent mehr kostete.
*
Nach dem Kaffeetrinken bei ihrer Mutter lief Agnetha zurück zu ihrer Wohnung in Ibbenbürens Innenstadt. Die beiden Wohnungen lagen keine fünf Gehminuten auseinander. Zu Hause sprang ihr als Erstes ihr Kater ins Genick. Agnetha hatte sich abgewöhnt, sich davor zu erschrecken. 
    »Kaktus, lass dir mal was Neues einfallen.« Sie setzte die Hanfpflanze ihrer Mutter auf den Garderobenschrank, zupfte den Kater von ihrer Schulter und setzte ihn auf den Boden. Seine Plüschmaus lag genau vor ihren Füßen. Sie schoss sie in die Küche und Kaktus jagte hinterher.
    Der Kater lauerte der Maus noch ein paar Mal aus Hinterhalten auf und schleuderte sie vor sich her, doch schließlich wandte er ihr sein Hinterteil zu und wackelte davon in Richtung Wohnzimmersofa.
    Agnetha begab sich in ihr Arbeitszimmer, fuhr den PC hoch und arbeitete weiter an dem Logo für einen Verpackungslos-Laden in Münster.
    Es war kurz vor acht, als sie auf die Uhr schaute. Mist! Sie fuhr den PC runter, eilte in ihr Schlafzimmer und riss die Kleiderschranktür auf.
    Die Hanfpflanze fiel ihr ein. Die durstete ja weiterhin im Flur herum. Schnell holte sie sie her und stellte sie neben die anderen. Dann nahm sie die Sprühflasche und gönnte ihr eine vorsichtige Dusche. Da die Sonne sich gerade anschickte, unterzugehen, konnte sie den frisch geduschten Neuankömmling ohne Sorge vor Verbrennungen zu den anderen stellen.
    Eigentlich hatte Agnetha genau wegen dieses Sonnenlichts oder besser gesagt, wegen des ›prima Dachfensters‹ – wie ihre Mutter sagte – die Pflanzen hier stehen. Denn sie benötigten in ihrer Wachstumsphase viel Licht und Hannelore meinte, dass ihre eigene Wohnung zu dunkel sei. Anfangs war es eine Pflanze gewesen. Eine kümmerliche, die trotz liebevoller Pflege nicht hatte gedeihen wollen. Jetzt waren es fünf. Agnetha strich noch einmal über die Blätter des Neueinzugs und stand wieder auf.
    Der Kleiderschrank wartete noch mit geöffneten Türen auf sie. Agnethas Augen huschten die Klamotten entlang. Was sollte sie gleich anziehen? Sie zog einen etwas schickeren Pullover hervor und betrachtete ihn. Dann besah sie sich im Spiegel, faltete den Pullover wieder ordentlich zusammen und legte ihn zurück auf den Stapel. Sie würde so gehen, wie sie war: Mit Jeans und Kapuzenpulli. So fühlte sie sich am wohlsten. Sollten die anderen doch denken, was sie wollten. Außerdem würden die meisten bestimmt eh schon vom Alkohol angeheitert sein, wenn sie beim Klassentreffen auftauchte. Zwanzig Jahre Abitur. Das war schon eine lange Zeit. Ob sie die Leute überhaupt wiedererkennen würde? Sie hatte nach dem Abitur ihr Design-Studium in Münster angefangen und ihre Mitschüler und Mitschülerinnen recht schnell aus den Augen verloren. Was nicht weiter schlimm war. So richtig wohl hatte sie sich nie gefühlt auf dem Gymnasium. Sie bereute auch fast schon, dass sie die Einladung zum Abitreffen angenommen hatte. 
    Eigentlich hatte sie es nur wegen ihm gemacht.
    Wegen Nico. – Und wegen des Tanzens. Sie liebte tanzen. Aber nicht zu zweit.
    Ob er heute da war? Ihr Herz pochte aufgeregt und ihr wurde beinahe schlecht bei der Vorstellung, ihn dort vielleicht zu sehen. 
    ›Mein Gott!, jetzt krieg dich mal wieder ein, du bist kein Teenie mehr‹, ermahnte sie sich. Dennoch schlug ihr Herz weiterhin schnell. So wie früher, wenn sie in der Pause zu ihm geschielt hatte. Und schnell wieder wegeguckt hatte, wenn er zufällig mal in ihre Richtung geschaut hatte. Ja, so hatte nichts draus werden können. Sie war einfach zu schüchtern gewesen. Damals. Und heute? 
Agnetha seufzte, betrachtete ihr Spiegelbild mit den braunen, wilden Locken, die auf ihre Schultern fielen, und straffte ihren Rücken.
    Mit etwas wackeligen Knien machte sie sich schließlich auf den Weg. Es war Viertel vor neun, als sie bei der alten umgebauten Lagerhalle des Güterbahnhofs ankam. Im Eingangsbereich stand eine Gruppe und schien sich bereits gut zu amüsieren. 
    »Hallo«, sagte Agnetha, als sie sie passierte. Neugierige Gesichter blickten sie an.
    »Agnetha!« Eine Frau löste sich aus dem Pulk und eierte auf hochhackigen Schuhen auf sie zu.
Wer war das? 
    »Wie schön, du bist auch hier.« Die Hochhackige herzte sie, ihr Sektglas schwappte ein wenig über. 
    »Ja.« Agnethas Gehirn begann zu arbeiten. Genau. Englischkurs. Britta? Birgit? Barbara? Wenn sie doch nur nicht so schnell alle Namen vergessen würde. »Äh«, sagte Agnetha, nachdem ihr erfreutes Gegenüber sich ein wenig von ihr gelöst hatte und ihr in die Augen blickte. Agnetha lächelte. »Bettina?« Ihre Augenbrauen wanderten hoffnungsvoll in die Höhe.
    »Ha«, lachte die Frau. »Eins zu null für mich! Brigitte wäre es gewesen.« 
    Agnetha schlug sich mit dem Handballen vor die Stirn. »Natürlich!«, sagte sie in ihr lachendes Gegenüber. Wer zum Henker war Brigitte? 
    Allerdings kam sie gar nicht zum Nachdenken, denn nun wurde sie von den anderen aus der Gruppe geherzt und gefragt, wie es ihr ergangen sei in all den Jahren und was sie so mache. Natürlich gehe es ihr gut, sagte sie. Und sie hoffe sehr, noch nicht an Alzheimer erkrankt zu sein, fügte sie hinzu, nachdem sie obendrein die restlichen Personen ausnahmslos falsch benannt und mit jeder Falschmeldung Gelächter entfacht hatte. 
    Irgendwann schaffte sie es, bis zur Anmeldung im Eingangsbereich vorzudringen. Ihr Name wurde auf einer Liste durchgestrichen und ihr wurde ein kleines Namensschild überreicht. Jetzt entdeckte sie auch die Schildchen an den Blusen und Hemden, Shirts und Kleidern der anderen. 
›Blindfisch‹, schalt sie sich. Dankend nahm sie ihr Schildchen entgegen, zerknüllte es und warf es in den Papierkorb.
    Die Musik drinnen war gut, die Ansprachen hatte sie zum Glück verpasst und das Buffet war inzwischen eröffnet und noch nicht ganz leergefegt. Ging doch. Agnetha versorgte sich erst einmal mit Baguette und Kräuterbutter. Sie setzte sich an einen Tisch, an dem nur zwei Leute saßen, die sich kurze Zeit später entfernten. So blieb Agnetha die nächsten zwanzig Minuten mit der Tischdeko allein, die sie aufgrund dieser ungestörten Einsamkeit immerhin entdeckte. Sie ordnete ein wenig das Blumenarrangement und machte sich noch einmal auf den Weg zur Theke. Mit einem gefüllten Bierglas stellte sie sich schließlich wieder zu der Gruppe, die sie im Eingangsbereich so nett begrüßt hatte. Allerdings schien die Euphorie ihr gegenüber abgeklungen zu sein. Brigitte erzählte etwas von der Geburt ihres letzten Kindes und alle hingen an ihren Lippen, als hätten sie noch nie selbst eine erlebt, dabei hatte jede von ihnen mindestens ein Kind. Außer Agnetha.
    Ihre Augen suchten ihn und je länger sie suchten, umso mehr war Agnetha davon überzeugt, dass sie gleich nach Hause gehen würde. Er war nicht da. Sie wandte sich zur Theke und bestellte ein letztes Bier. 
    »Für mich auch eins«, sagte jemand neben ihr. Als sie sich zu der Stimme umschaute, folgte noch ein »Hi« in ihre Richtung. Und ein Lächeln.
    Agnethas Blut vergaß, sich ordnungsgemäß zu verteilen. Binnen einer Zehntelsekunde versammelte es sich in ihrem Kopf, brannte in ihren Wangen und ließ ihre Augen überquellen. 
    Er war nicht nur da. Er stand neben ihr!
    Und er hatte sie angesprochen. Mit einem atemberaubenden »Hi«.
    Ihr Kopf, ihr explosionsgefährdeter Kopf, flog wieder Richtung Tresen, wo der Kellner gerade ihr frisch Gezapftes hinstellte. Ihre Hände schnappten das Getränk und, noch bevor sie denken konnte, wühlte sie sich durch die Menge zurück zum Tisch und setzte sich.
    Danach fragte sie sich, wie doof sie eigentlich war. Er war hier und sie verhielt sich genauso wie damals. Das konnte doch nicht sein! Sie hatte sich doch weiterentwickelt, hatte Freunde gehabt, Beziehungen. Dennoch, hier und jetzt, mit den Leuten von früher, war sie nicht mehr neununddreißig. Sie war achtzehn. Naiv und schüchtern. Wie damals. Sie atmete tief durch und schaute sich um.
    Und es schien ihr mit einem Mal, dass nicht nur sie wieder in der Rolle von damals steckte. Die anderen ebenso. Die Angeberin Christina plapperte drauf los und ließ niemanden zu Wort kommen, das Organisationstalent da vorne – wie hieß er noch mal? - fragte überall rum, ob alle zufrieden seien und heimste sich dabei viel Lob ein, die Schlafnase … Bastian? … saß Agnetha schräg gegenüber und hing bereits mit geschlossenen Augen über einem Mixgetränk. Genau wie im Unterricht, nur war damals kein Getränk vor ihm gewesen, also, zumindest kein alkoholisches. Oder etwa doch?
    Und Nico? Ihr Blick huschte über die Leute. Sie musste ihn sprechen. So eine Gelegenheit konnte sie nicht einfach zwischen den Fingern verrinnen lassen. Sie atmete tief durch und entdeckte ihn. 
    Er steuerte mit seinem Bier gerade den Nachbartisch von Agnetha an. Klar, da saßen ja auch die hübschen Mädels von damals, vielleicht ein bisschen verlebter, möglicherweise ein bisschen dicker. Aber sie fielen ihm immer noch um den Hals. Und Nico sonnte sich in der Aufmerksamkeit, die ihm zuteilwurde. Doch dann wurden die gackernden Hühner abgelenkt. Das eine mit dem Schild ›Uschi‹ auf der Brust hatte sich wohl kurz zuvor ein Lied beim DJ gewünscht, das der prompt spielte. Unter Gejohle zogen sie ab auf die Tanzfläche. 
    ›So, Agnetha, nun zeig, dass du dich verändert hast‹, ermunterte sie sich selbst und stand auf. Mit wackeligen Beinen und ihr Bierglas fest umklammert schritt sie auf den Platz ihm gegenüber zu. 
    »Darf ich?«, fragte sie und deutete auf den Stuhl.
    »Aber gerne.« Sein breites Grinsen ließ ihre Augen leuchten. 
    »Du bist Nico, nicht wahr?« Sie lächelte ihn an. Ihr fiel auf, dass er ebenfalls kein Namensschild trug.
    »Ja.« Er zog eine Augenbraue hoch. »Und du?« 
    Sie sah, wie seine Augen ihren Pulli absuchten.
    »Agnetha.«
  »Agnetha.« Seine Stirn legte sich in Falten, sein Mund verschob sich zur Seite. Sah lustig aus. »Agnetha wer?«
    »Agnetha Wiesenbauer.«
    »Hm. Bist du sicher, dass du in meiner Stufe warst?« Er beugte sich weiter vor. »Oder hast du dich hier als Anhang von jemandem hineingeschmuggelt?« Eine Augenbraue wanderte nach oben. 
    Sie beugte sich ebenfalls etwas vor und grinste zurück. »Hinzugeschmuggelt, aber verrat’s keinem.« Sie legte den Zeigefinger auf ihre Lippen.
    »Echt?«
    »Nee.« Sie lachte und schüttelte den Kopf. Dann wurde sie ernst. »Du kannst dich noch nicht mal an meinen Namen erinnern?«, fragte sie. »Also, ich meine, nachdem ich ihn genannt habe?«
    Er runzelte die Stirn. »Nein«, sagte er. »Ist das so verwunderlich?«
    »Nun ja, ist ja kein alltäglicher Name.«
    »Hm. Stimmt. Wem hast du den denn zu verdanken?«
    »Meinen Eltern.« Sie guckte etwas schief.
    »Ja«, sagte er, »dann geht’s dir ja wie mir.«
    »Hä?«
    »Ich habe meinen Namen auch meinen Eltern zu verdanken.« Er grinste.
    »Ja, aber deine Mutter war wohl nicht Fan einer schwedischen Band, sonst würdest du Björn oder Benny heißen.«
    »Abba?«, fragte er.
    »Treffer.« Sie nickte.
    »Nein«, lachte er. »Meine Eltern waren eher Fan von so ’nem rot gekleideten Typen, der mit ‘nem Sack voller Süßigkeiten durch die Gegend latscht und dem man ein Gedicht aufsagen muss.«
    »Nikolaus?«
    Er nickte.
    »Du heißt doch nicht wirklich Nikolaus, oder?« Sie hatte nie gehört, dass ihn jemand Nikolaus genannt hatte. Er war immer Nico gewesen.
    »Doch«, sagte er.
    »Glaube ich nicht.« Sie fixierte seine grün-gelb-braunen Augen. ›Wie die von Kaktus‹, dachte sie mit einem Mal. Vielleicht ein bisschen mehr Honig drin.
    »Ich kann’s beweisen.« Er kramte sein Portemonnaie hervor, öffnete es und zog seinen Perso ein Stück weit hervor. Plötzlich hielt er inne. »Ach nee«, sagte er, »mein Passfoto sieht so was von bescheuert aus. Das lassen wir lieber.«
    »Nee, nee, nee.« Agnetha langte über den Tisch und zog an dem Papier. 
    »Ey, ey, ey.« Er zog ebenfalls. Agnetha spürte seine Fingerkuppen und ihr war, als sprühten dort kleine Funken, die durch ihre Arme sprudelten, ihren ganzen Körper einnahmen und sie zum Strahlen brachten. Und dann waren da seine Augen, seine grünen Kaktus-Augen. Und sie lachten ihn an. 
Sie gewann den Kampf ums Papier und es stand tatsächlich dort: Nicolaus.
    »Aber mit ›c‹«, sagte Agnetha.
    »Habe ich nie bestritten«, grinste er.
    »Und wer hat dir dieses stylische Äußere verpasst?« Sie deutete auf das Foto. »Du hast eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Vulkanier.«
    »Spock?« Gespieltes Entsetzen lag in seiner Stimme, als er wieder nach dem Personalausweis griff. Erneut berührten sich ihre Finger. Agnetha fing das Kribbeln ein und hielt es fest in ihrem Herzen.
Sie nickte in das hübsche Gesicht mit den vorstehenden Wangenknochen, das jetzt von hellbraunen, an den Seiten mit einem leichten Grauton durchzogenen, fransigen kurzen Haaren umgeben war.
    »Es hatte geregnet. Dann sind sie nicht ganz so fluffig.« Er schielte kurz nach oben zu seinem Haaransatz. Schließlich steckte er den Personalausweis zurück in sein Portemonnaie. »Außerdem«, sagte er, »hatte ich nicht damit gerechnet, dass ich ihn jemals einer gutaussehenden ehemaligen Mitschülerin zeigen müsste, an die ich mich bedauerlicherweise noch nicht einmal erinnern kann.«
    »Tja«, sagte Agnetha, »das ist natürlich beklagenswert.« Sie grinste und dachte, dass sie das eigentlich alles andere als bedauerlich fand, denn wenn er sich an sie erinnern könnte, dann mit Sicherheit als Zahnspangen-tragendes, schlaksiges, nach vorne gebeugtes hässliches Entlein mit viel zu dicken und roten Wangen. Da sah sie heute um einiges besser aus. Das Gesicht war schmaler und ohne Zahnspange und dank ihrer täglichen Yoga- und Pilates-Übungen hatte sich ihre Haltung wesentlich verbessert. Und ihre Stimmung erst einmal, die derzeitige. Sie hangelte sich in luftiger Höhe entlang, zumindest so lange, bis Nico den nächsten Satz hervorbrachte.
    »Ach«, rief er, »ich glaube, jetzt hab ich’s. Warst du nicht die mit der komischen Zahnspange?«
Zack! Die Stimmung hing am seidenen Faden.
    »Äh.« Ein leichtes Grinsen umspielte Agnethas Mund. Sie musste alle Yoga- und Pilates-Leitsätze vor ihrem geistigen Auge herlaufen lassen, um ihre Schultern aufrecht zu halten. 
    »Warst du’s?« Seine Augen durchbohrten sie. Eine Augenbraue wanderte fragend nach oben.
    »Ja«, brachte sie hervor. Und schon war es wieder da, das Gefühl, hässlich und uninteressant zu sein.
    »Na«, meinte Nico. »Dann kann ich dich ja gar nicht kennen …«
    »Nein?« Klar, sie war zu hässlich, als dass man sie bemerkte.
    »Wir hatten nie einen Kurs zusammen.«
    »Das ist richtig.« Ein Grinsen bemächtigte sich ihres Mundes.
    »Also«, sagte er und reichte ihr die Hand über den Tisch. »Bin erfreut, deine Bekanntschaft zu machen. Darf ich mich vorstellen: Nicolaus Flachsmeer.«
    »Oh, sehr erfreut«, lachte Agnetha und ergriff seine Hand. »Agnetha Wiesenbauer.«
Einen kurzen Moment drückte er ihre Hand. Er zwinkerte ihr zu und ließ sie wieder los. Schade.
    »Aber eins musst du mir noch erklären«, sagte er.
    »Ja?«
    »Warum wusstest du sofort, wer ich bin?«
    »Äh.« Agnetha spürte, wie sämtliche Blutvorräte ihres Körpers abermals ein Meeting in ihrem Gesicht veranstalteten. »Ich kann mir halt gut Namen merken.« Noch während sie ihm ein Grinsen schenkte, tauchte Brigitte hinter Nico auf. Es war deutlich zu sehen, dass sie mit ihrem guten Kumpel Alkohol unterwegs war. Sie klopfte Nico etwas ungelenk auf die Schulter.
    »Na, alter Freund«, lallte sie, »hat Agnetha bei dir auch beim heiteren Namenraten versagt?«
    »Äh. Nein.« Nico drehte sich zu Brigitte um. »Bei dir denn?«
  »Vollkommen.« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Voll die Niete, unsere gute Agnetha.« Sie grinste wie ein Breitmaulfrosch in Agnethas Richtung. »Namen hat sie einfach nicht drauf.« Damit setzte sich Brigitte neben Nico und schnappte sich ein Getränk, das dort die ganze Zeit besitzlos herumgestanden hatte. 
    »Soso.« Nico lehnte sich zurück und grinste. »›Ich kann mir halt gut Namen merken.‹« 
Agnetha wäre am liebsten im Boden versunken. Sie war sogar beinahe dankbar, dass jetzt Brigitte begann, Nico von der Seite her vollzulabern, wobei Agnetha kaum verstehen konnte, was sie da so vor sich hin nuschelte. Aber es war ja auch nicht für sie bestimmt. Und es erfüllte sie mit Freude, zu sehen, dass Nico anscheinend alles andere als erbaut darüber war, dass Brigitte sich in ihre Unterhaltung hineingeschmuggelt hatte. 
    »Brigitte, bitte entschuldige«, sagte er nach kurzer Zeit, »aber ich habe Agnetha einen Tanz versprochen.« Er stand auf und hielt Agnetha seine Hand hin. 
Agnetha schaute ihn mit großen Augen an und blieb sitzen.
Seine Lippen formten das Wort »Bitte«.
    Leise stöhnend erhob sich Agnetha. Sie liebte das Tanzen. Aber ausschließlich allein. Dann konnte sie alles aus sich herauslassen.
    »Was sollte das denn?«, fragte sie, als sie neben ihm zur Tanzfläche ging.
    »Ich dachte, ich hab noch eine kleine Lüge gut, Mrs. Namen-kann-ich-mir-halt-gut-merken.« Er grinste und Agnetha seufzte. 
    »Aber gleich nicht beschweren über zertretene Füße, unkontrolliertes Führungsverhalten oder sprunghafte Hüpfeinlagen.« Sie blickte ihm in die Augen.
    »So was hast du drauf?«
    »Und wie.« Sie zog ihr Nase kraus.
    Er schien einen Augenblick nachzudenken und dann begann er, sie zu führen.
    Sie trat ihm nicht – kaum – auf die Füße und sie sprang nicht, sie schwebte. So einen Tanz hatte sie noch nie erlebt. Und einen solchen Tanzpartner auch nicht. Mit festem Griff leitete er sie so gekonnt über die Tanzfläche, dass sie gar nicht recht wusste, wie ihr geschah. Er schickte sie weg, und zog sie ran, drehte sich mit ihr und ließ sie plötzlich wieder von sich wegdrehen. Hatte Agnetha sich noch kurz vorher Gedanken gemacht, was sie denn nun auf der Tanzfläche weiter zu reden hätten, dachte sie mittlerweile überhaupt nicht mehr an irgendetwas. Sie konnte nur noch eins: lachen. Sie schwebte und lachte. Sie wusste gar nicht, dass Tanzen so viel Spaß machen konnte. Nach dem Lied bedankte sie sich. Ihr Gesicht war immer noch mit einem fetten Grinsen geschmückt. Sie wollte zurück zu ihrem Tisch, von dem Brigitte mittlerweile verschwunden war, aber Nico hielt sie zurück. 
    Das nächste Lied war langsamer. Er zog sie näher zu sich heran. Jetzt hätten sie sich unterhalten können, doch Agnetha vergaß das Reden und nahm diesen Moment der Zweisamkeit einfach in sich auf. Und hoffte, ihn für immer festhalten zu können. Sie roch sein Aftershave, spürte seine Muskeln, fühlte sich wie ein Teenager, der alles noch vor sich hat.
    Als das Lied endete, wollte sie nach Hause. Das war schon immer so gewesen: Wenn sie meinte, dass höchste an Glücksgefühlen erreicht zu haben, brach sie ab, aus Furcht, dass es danach bergab ging. Dass vielleicht eine der Brigittes, Barbaras, Brittas daherkam und sich ihm an den Hals schmiss. Dann wollte sie lieber schon zu Hause sein und diesen Traum von heute noch einmal träumen. Zu Hause. Für sich. Allein.
    Okay, ganz allein war sie nicht. Immerhin gab es da noch Kaktus. 
    »Bist du sicher, dass du schon nach Hause willst?« Nicos Stimme klang enttäuscht.
    Sie nickte.
    »Okay«, sagte er, »ich bringe dich noch nach draußen.«
    Draußen stand ein Taxi. »Hast du das bestellt?«, fragte Nico.
    »Nein«, sagte Agnetha, »ich gehe zu Fuß. Ist nicht weit.«
    »Du wohnst in Ibbenbüren?«
    »Ja.« 
    »Ich begleite dich«, sagte er und Agnethas Herz machte einen Hüpfer.
    »Das brauchst du nicht«, sagte sie und bat Gott oder wer auch immer irgendwie Einfluss nehmen konnte darum, diese blöden Worte ungehört verhallen zu lassen. 
    »Möchte ich aber gerne«, sagte Nico und ging los.
    Agnetha dankte dem Himmel und blickte Nico hinterher. »Danke«, rief sie, »das ist nett. Aber ich wohne in der Richtung.« 
    Als Nico sich umdrehte, deutete sie hinter sich. Sie grinste breit und setzte sich in Bewegung. Kurze Zeit später tauchte Nico neben ihr auf.
    »Hast du früher denn auch in Ibbenbüren gewohnt?«, fragte er.
    »Ja.«
    Er nickte. »Ich in …«
    »… Laggenbeck.« Sie biss sich auf die Lippen.
    Nico zog die Augenbrauen hoch. »Wow«, sagte er, »du weißt sogar, wo ich gewohnt habe.« Er zwinkerte ihr zu. »Ich fühle mich geehrt«, sagte er und Agnetha war froh, dass es hier draußen ziemlich dunkel war, dennoch schob sie ihre Locken etwas weiter ins Gesicht. »Und wenn du mir jetzt noch sagen kannst, wo ich heutzutage wohne, dann …«
    »Dann?«, fragte Agnetha.
    »… dann bekomme ich Angst.« Er grinste.
    »Brauchste nicht. Ich hab keine Ahnung.«
    »Puh!« Er wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn.
    Auch wenn es scherzhaft gemeint war, sackte Agnethas Stimmung mit dieser Bewegung in den Keller. War er froh, dass sie es nicht wusste? Wollte er vermeiden, dass sie bei ihm auftauchte? Wie eine Stalkerin? Das würde sie nicht tun. Auch wenn sie wüsste, wo er wohnte.
    »Rheine«, klang es an ihr Ohr. Und kurze Zeit später schnippte er mit seinen Fingern vor ihrem Gesicht. »Hallo? Noch an Bord oder schon im Weltall verschollen?«, fragte er.
    »Äh. Wie bitte?« Sie drehte sich zu ihm. »Ach, du wohnst in Rheine.«
    »Ja, heute habe ich mich aber beim Hotel Leugermann einquartiert.«
    »Aha.« Agnetha schaute einem Krankenwagen mit Martinshorn und Blaulicht hinterher, der sie gerade passiert hatte. 
    »Ach, die Kollegen«, sagte Nico.
    »Du bist Rettungssanitäter?« Agnetha machte große Augen. Zu große anscheinend, denn Nico schaute sie erstaunt an.
    »Warum nicht?«, fragte er. »Ist doch gut, wenn es welche gibt, oder?«
    »Ja, klar. Nein, so war das ist nicht gemeint. Ist nur, weil …, weil … Ich hab immer gedacht, du gehst zum Fernsehen. Schauspieler oder so.«
    »Nicht dein Ernst, oder?« Er zog amüsiert die Augenbrauen hoch. »Nur weil ich ein bisschen Theater gespielt habe?«
    »Äh.« Oh mein Gott, was redete sie da? Nicht jeder Schüler aus einer Theater-AG wurde Schauspieler. Und bestimmt hatte er damals nur so gut gespielt, weil ihre Augen das so gesehen hatten. »Äh, oder irgendetwas mit Autos oder Motorrädern«, versuchte sie eine Kehrtwende. 
    »Das war ein Hobby und ist lange her«, sagte er und Agnetha hatte das Gefühl, dass ihr die Kehrtwende nicht gut gelungen war. Nicos Stimmung hatte sich irgendwie verschlechtert. Und jetzt waren sie auch schon da. Agnetha blieb stehen und kramte ihren Haustürschlüssel hervor.
    »Hier wohne ich.« Sie deutete nach oben zum dritten Stock. Sollte sie ihn noch fragen, ob er mit hinaufkäme?
    »Aha«, sagte Nico und kam einen Schritt auf sie zu. »Dann … wünsche ich dir noch eine gute Nacht.«
    »Danke«, sagte sie und steckte ihren Schlüssel ins Schlüsselloch. Es machte Klick und die Tür sprang auf.
    »Agnetha?«
    »Ja?« Sie drehte sich um.
    Nico zog sein Handy aus der Hosentasche hervor. »Darf ich deine Handynummer haben?«
    Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    »Ja, klar.« Sie nannte ihm ihre Nummer.
    »Danke«, sagte er und: »Schlaf schön.«
    »Du auch. Gleich oder später. Ich weiß ja nicht, ob du noch wieder zum Abitreffen gehst.«
    »Nee.« Er schüttelte den Kopf. »War ein schöner Abend. Ich gehe jetzt schlafen.«
    Agnetha nickte. »Fand ich auch«, sagte sie leise. An seinem Lächeln erkannte sie, dass er es gehört hatte. Schnell trat sie in den Hausflur und schloss die Tür hinter sich. 
    Kurze Zeit später öffnete sie ihre Wohnungstür. Noch bevor sie das Licht in ihrem Flur anknipste, sah sie die zwei Augen, die ihr grün-gelb aus der oberen Etage des Garderobenschrankes entgegenleuchteten. 
    »Kaktus, gib dir keine Mühe«, sprach Agnetha, »ich habe dich bereits entdeckt.« 
Das jedoch beeindruckte den Kater nicht. Er sprang trotzdem, landete auf ihrer Schulter und ließ sich in die Küche tragen. Als Agnetha sich auf den Küchenstuhl setzte, sprang er auf den Küchentisch.
    »Na, na, na!« Agnetha scheuchte ihn hinunter. Sie zog ihr Handy hervor und betrachtete die obere Nachrichtenzeile. Schade. Keine WhatsApp-Mitteilung. Sie legte das Handy zur Seite und verschwand im Bad. Als sie nachtfertig war, stand sie wieder vor dem Handy. Ein letztes Mal betrachtete sie die obere Zeile, die ihr leer entgegenblickte. Schließlich steckte sie das Gerät ans Ladekabel, löschte das Küchenlicht und tapste in ihr Schlafzimmer.
    Pling!
    Sie sauste zurück in die Küche, schoss in der Dunkelheit versehentlich Kaktus vor sich her, erntete als Dankeschön eine Ladung Kratzetatze und wischte mit dem Zeigefinger über das Handy.
    Da! Whatsapp! Eine unbekannte Nummer, ein »Schlaf schön« und ein Kussmundsmiley. 
   Agnethas Herz begann zu pochen. Ihre Lippen stoben auseinander. Sie drückte ihr Handy an ihre Brust und schrieb dasselbe zurück. Danach legte sie das Handy zur Seite. Mit einem Lächeln im Gesicht und einem lauernden Katzenblick im Rücken eilte sie ins Schlafzimmer und legte sich ins Bett.


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